Medienwerkstatt Wien

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Die Medienwerkstatt Wien wurde 1978 als nicht-kommerzielles Videostudio gegrundet. Mit der Durchfuhrung mehrerer partizipativer Medienprojekte wurde sie Anfang der 80er Jahre zum wichtigsten osterreichischen Zentrum fur unabhangige Medienproduktion. Sie ist damit eines der langjahrigsten funktionierenden Modelle, das - als Kunstler*innenkollektiv gefuhrt - die permanente Weiterentwicklung der Medienkunst im technologischen wie im theoretischen Bereich reflektiert, vermittelt und mitbestimmt. Auf der PARALLEL Vienna werden drei unterschiedliche und doch miteinander verwandte Positionen gezeigt, die auf Aspekte der zeitbasierten und medialen Kunst eingehen: In Sophie TILLERs Fotoarbeiten steht die Mensch-Natur-Beziehung im Mittelpunkt. Der Mensch eignet sich die Natur an, die Natur vereinnahmt Kulturgut als Grundlage neuer Transformationsprozesse. Sophie TILLER beobachtet das Entstehen und Vergehen, halt Zwischenstadien fest und hinterfragt Ordnungssysteme, die den Wunsch des Menschen nach Kontrolle und Klassifizierung sichtbar machen. Die Natur schafft sich wiederum ihre eigenen Systeme. Was ist planbar, wann kommt es zum Kontrollverlust? Ihre Arbeiten laden ebenso zum Reflektieren uber das Entstehen von Bildern ein, wie uber das Verhaltnis des Menschen zur Natur und allem Verganglichen. Gerda LAMPALZER rekombiniert Parolen aus dem Postwurf-Katalog "Die moderne Hausfrau" zu beweglichen Textfeldern. Diese liefern eine spielerische, zum Teil ironische Interpretationsmoglichkeit fur assoziative Assemblagen, in denen Motive aus unterschiedlichen Druckmedien auf Objekte aus Buro, Studio und Haushalt prallen. Statt sie zu kleben, werden die einzelnen Elemente mittels farbiger Garne auf mit Stoff unterlegte Skizze-Postkarten genaht. Sie erinnern in dieser sichtbaren, fragilen und reversiblen Fixierung an wissenschaftliche Sammlungen wie Botanik- oder Insektenkasten, denen noch ein Rest von Kinetik innewohnt. Wie ein Hauch von Zeichnung werden bestimmte Teile der Bilder durch farbige Stickspuren betont oder miteinander verbunden. Zusatzlich zeigt Gerda Lampalzer einige ihrer gestickten Diagramme. Ebenfalls mit Texten, aber vollig anders, arbeitet STARSKY aka Julia Zdarsky, seit Jahrzehnten die Wiener Spezialistin fur temporare Fluchtigkeit in Form von grandiosen Lichtarchitekturen im offentlichen Raum. Erstmals produziert sie nun ausgeklugelte Leuchtboxen, in denen Textminiaturen, Slogans, Spruche, und Performances sich real manifestieren. Mit den Luxomaten bekommen ihre legendaren Projektionen endlich materielle Dauerhaftigkeit.""""""""

Artists

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2024
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Artworks

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